Sonntag, 10. Oktober 2010

... ? Lesson 2: Frozen Titts at the Hard Rock Cafe.

Ich danke der Uni Münster! Klingt komisch, ist aber so. Ich mag also erläutern: Wie wir alle wissen haben wir den Fußballzwerg "Türkei" zurück zum Bosporus gejagt. Das öffentlich rechtliche Fußball-Streamen, über die Seite des ZDF, steht dem GEZ "zahlenden" Studenten aus Asien aber scheinbar nicht zur Verfügung. Die VPN-Verbindung ins Uni-Netz aber schon! So bekommt man das Spiel dann auf die Leinwand. :) Weitere Gründe zum Danken habe ich gerade nicht, aber evtl. finde ich irgendwann noch mal einen.

Lesson 2: Elisa Cecconi (Z), Italienerin - mag Italien auch nicht. Aktuell frage ich mich wer Italien überhaupt mag?! So viele können es nicht sein, wenn sogar Einheimische dem Land nichts abgewinnen können. Man sollte dann hier Kants geistigen, durchaus hellen Momenten folgen und das Land at acta legen. Die Italiener sollten sich in Grüppchen zusammen finden und viele kleine Nachfolgestaaten Gründen. Kann nur besser werden. Zumindest hat Z´-ins Hard Rock Cafe eingeladen. Das Café ist in Roppongi (六本木, heisst wörtlich: sechs Bäume - konnte ich selbst übersetzten). Hier findet man auch eine Ur-Deutsche Bar in der sich - keine Übertreibung - die deutsche Promiszene die Klinke in die Hand gibt. Hier kommen sie auf Ihren Trips in Tokyo des öfteren mal vorbei - habe es mir geschenkt, wollte die Suffköppe nicht wieder sehen.
Jeder hat schon mal nen Hard Rock Café gesehen, die unterscheiden sich ja nicht sonderlich. Hatten nen halbes Stockwerk belegt und nen paar Stunden die Bedienungen beschäftigt. Geil ist jedoch der Gorilla, der das Cafe erklimmt. Mit seinen rot glühenden Augen schafft der nochmal ne ganz eigene Atmosphäre. Passt einfach ins Bild von Japan.
Auf dem Weg zurück zur Bahnstation wurde uns dann noch eine japanische Spezialität angekündigt. Zumindest wurde versucht uns mit "frozen titts" in ein Tanzlokal zu locken. (Es war wohl den vielen Frauen, mit denen wir unterwegs waren, geschuldet dass wir uns zurück gehalten haben und uns diese Highlight (vorerst) haben entgehen lassen. ) Neugierig bin ich schon...

Am Samstag ging es dann nach Ikebukuro (池袋), wenn ich mich recht erinnere, zum Okonomiyaki (お好み焼き)essen. Okonomiyaki ist die japanische Version von (eventuell) Pfannkuchen. Es besteht aus einem Haufen Teig und dann allen Zutaten die man mag. Bacon, Salami, Hackfleisch bieten sich natürlich immer an. Aber erlaubt ist was Spaß macht. :) So leitet sich auch der Name Okonomiyaki her. Er sagt aus, worauf man Lust hat, was man möchte. Man vermengt als alle Zutaten und wirft sie auf eine "heiße Platte" - Teppan (鉄板焼き) und brät es gut durch. Am Ende wird mit japanischer Sauce gewürzt und das ganze dann buchstäblich in Mayonnaise ertränkt. Schmeckt gut.

Die Woche drauf war ein nationaler Feiertag und wir hatten doch tatsächlich auch frei. An diesem Tag hatte sich jedoch die Schule gedacht, dass sie sich -für uns- was besonderes einfallen lässt. Sie hat also für den ganzen Tag das Kraftwerk der Uni ausgeschaltet und wir saßen im dunkeln und OHNE Internet OHNE Wasser. Die Wasser Geschichte wurde jedoch gekonnt mit einem 7 stündigen Dauerregen überspielt. Respekt an dieser Stelle. Es ist schon sehr verwirrend und führt zu einer Weltuntergangsstimmung wenn es stockduster ist und schüttet wie aus Eimern. An diesem Tag konnte ich beiläufig verschiedene Verhaltensweisen von Nationen studieren. Man erkennt sehr gut Ihre Abhängigkeit von Technik und allen anderen Annehmlichkeiten des täglichen Lebens. Wir haben hier ca. 30 Nationen im Wohnheim. Die Highlights:
  • Süd-Amerika: Er - Computer Science Student - lag den ganzen Tag regungslos im Bett. Starrte die gesammte Zeit konstant an die Decke seines Zimmers und ließ es vorbei gehen. Er war wach und phasenweise ansprechbar. Gegessen oder getrunken hat er nicht.
  • West-Amerika: Er - Computer Science Student - hat auf seine Erfahrungen als Pfadfinder zurück gegriffen und das Beste aus der Situation gemacht. Licht und Internet gab es übers I-Phone.
  • Hawaii - Russia: Haben die Situation analysiert und festgestellt, dass das Bier und zudem der Vodka warm wird. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Am Nachmittag hat man sie nicht mehr gesehen.
  • Global: Wie viele Lieferdienste braucht es, um die Auffahrt zum Wohnheim zu verbauen. 7!
  • Equador: Nein, die elektrische Eingangstür geht NICHT auf, wenn man vor sie tritt. Haste selbst gemerkt, ne?!
  • Denmark: Wenn das Internet nicht zu mir kommt, gehe ich zum Internet. Saß den Tag im warmen Cafe.
  • Deutschland: Erst einmal ausschlafen. Mit Corn-Flakes - solange die Milch noch kalt ist - Ruhe in den Tag bringen. Mittags Restaurant und Abends das Bier aus der Gefriertruhe nehmen, denn die Eiswürfel waren im Begriff komplett weg zu schmelzen.
Japan 2 : 1 Deutschland:
Gestern, am 08.10.2010, war ich auf dem Weg zum Immigration-Bureau ,um mir einen Stempel in meinen Reisepass geben zu lassen, der es mir erlaubt EINMALIG aus Japan aus und wieder ein zu reisen. Der Stempel kostet 30€. Um nicht unnötig viel Geld und Zeit zu opfern sind wir nach Tachikawa (立川市) gefahren, um dort in eine Zweigstelle zu gehen. Über Tachikawa ist nicht wirklich was spannendes zu sagen. Immerhin haben sie eine Basis der Selbstverteidigungsstreitkräfte Japans - MEINS.
Was wir wussten: "Aus dem Bahnhof, in den Bus Nummer 12 und nach 20 Minuten seit ihr da. " Klang simpel. Da standen wir 3 Gaijins dann am Busbahnhof und betrachteten den Fahrplan genauestens. Nun begab es sich, dass wir von einer "hilfsbereiten" Japanerin angesprochen wurden, die uns zu einem schnelleren Bus verwies. Dies war das 1 zu 0 für Japan. Wir landeten am Tachikawa Stadthaus. Da war man nicht für uns zuständig. Man gab uns eine Karte und verwies auf das "richtige" Gebäude. Also mit dem Bus zurück zum Bahnhof. In die Nummer 12 und zum angewiesenen Gebäude. 2 zu 0 für Japan. Wir landeten wieder am Stadthaus. Zurück zu Fuß. Ins Taxi und zum anderen auf der Karte eingezeichneten Gebäude. Nummer gezogen. Im Supermarkt eine 30€ Briefmarke gekauft und zum Immigration-Bureau-Schalter vor.
Der Mann mit der "Immigration Affairs" Krawatte schien uns darauf hinweisen zu wollen, dass jeder eine eigene Nummer bräuchte. Unsere sehr genervten Blicke schienen ihn darauf hingewiesen zu haben, dass wir darauf nun wirklich keinen Bock mehr hatten - 2 zu 1! Aber wir haben immerhin unsere Stempel! Der Spaß hat mich übrigens heute alleine 20€, nur an Fahrtkosten, ärmer gemacht.

Achja, Japan siegt verdient gegen Argentinien!

1 Kommentar:

  1. Hi Dennis,

    nachdem wir nun erste Eindrücke aus Japan über dein Blog bekommen haben, wollten Olli und ich uns mal erkundigen wie deine Zeitplanung über Weihnachten / vor Weihnachten / in den Münsteraner Semesterferien so aussieht.

    Wir haben ja immer noch die Idee dich mal zu besuchen, wenn du Zeit und Lust hast.


    Florian

    AntwortenLöschen