Dienstag, 7. September 2010

... without orientation? So start with the orientation program.

Zunächst einmal freue ich mich dass sich mein Blog gut lesen lässt und er tatsächlich nicht nur mir eine Erinnerungshilfe an meine Zeit ist sondern auch anklang findet und dadurch nen Bild von Japan vermittelt.

Donnerstag:
Am zweiten September wurden wir, das sind primär 23 neue Studenten aus dem Global House, die meisten "One Year Regular" (dazu zähl auch ich) aber auch "Regular "(4 Jahre) und "Transfer " (3 Monate) Studenten, in die O-Woche geworfen.
Begonnen wurde der Tag mit Pancakes und Onigiri (御 握り), der japanischen Art einer Stulle, gibt nur ein paar Unterschiede. Man lasse das Brot weg, nehme statt dessen Reis den Belag deutscher Art, Wurst usw. tausche man gegen Gemüse und Gewürze (beides bevorzugt zerkleinert) und vermenge alles mit einander. Der fingerfertige Koch forme dann Kugeln, Vierecke, Scheiben oder Dreiecke und nun kommt der Clou, verpacke es wie ein Butterbrot in Frischhaltefolie, also eigentlich ziemlich identisch und wirklich überall und zwar auch für kleines Geld zu haben.

Danach fand das Nummerieren der neuen Studenten statt. Was ein feierlicher wenn auch anonymisierender Vorgang ist, deswegen folgten wir der Ansage "Suit up". Vor unserer schönen Kirche wurden wir mit unseren ID´s (Matrikelnummern) versehen und danach bei bereits 31°C in das wohl einzige nicht klim
atisierte Gebäude auf dem Campus gefercht - Die Kirche! Suited!
Der Japaner ist ein Perfektionist! Auch oder eben gera
de bei Temperaturen jenseits der 30°C. Platziert wurden wir mit Sitzplan, mit für Japaner kalkuliertem Platzanspruch in den Bänken, kuschelig war es. Aber man will ja nicht klagen. Will man doch aber was bringt es :) . Der Sitzplan hatte jedoch eine wichtige Doppelfunktion, da wir während der Matrikulationszeremonie die "Student Pledge" unterzeichnen mussten, wurde anhand des Sitzplanes geübt die Zettel in die Mitte der Reihen durchzureichen. Und das lief, ... locker wie ein Länderspiel wurden die Zettel durch gereicht.
Als die Zeremonie nach gut einer Stunde des angestrengten Übens endlich begann wurde jeder neue Student einzeln aufgerufen und seine Anwesenheit geprüft - dann kam es endlich zur feierlichen Unterzeichnung der "Student Pledge".
In order to realize the purpose and ideals of ICU, I herby solemnly pledge that I, as a student of International Christian Univversity, will uphold the pronciples of the Universal Declaration of Human Rights, respect law, and abide by the university regulations and instructions.
Feierlicher Auszug, Foto und Empfang mit Buffet in der neuen Cafeteria. Das erste mal Sushi (
寿司) in Japan und weder REWE-Kühltheke noch Restaurant oder mit Liebe selbst gemacht kann das Rennen mit gehen, das Sushi hier fährt.

  • Einwurf: Habe die Geschichte mit der Gerichtserkennung mittlerweile untersucht und wie erwartet ist ein RFID-Chip in die Teller etc. eingearbeitet und zumindest mit Gewichtssensoren (nennen wir sie Waage) wird gearbeitet.
Nachmittags ging es in die große, weite Stadt. Mitaka-shi (三鷹市) liegt westlich vom Zentrum Tokios.Alien Registration - allein die Bezeichnung ist eine Nennung wert - hieß die erste Aufgabe. Ziel: Anmeldung bei der Stadt um den Aufenthaltsort anzugeben und um sicher zu stellen dass, gesetz dem Fall man wird von einem Tsunami weg gespült oder unter Trümmern bei einem Erdbeben begraben, nach einem gesucht wird. Tatsächlich wirkt die Bezeichnung durchaus passend, zumindest wenn man sich mit vielen anderen Studenten in einer japanischen Stadtverwaltung wieder findet. Man hätte die Stadt durchaus vorwarnen können - der japanischen Bürokratieapparat wurde vollends aus der Verankerung gerissen bei dem Ansturm. Ohne Studentinnen die uns zum Übersetzen begleitet haben wäre absolut nichts gegangen, aber so war es nach ca. 4 Stunden geschafft.
Health Insurance - wurde direkt mit abgewickelt. Ein jeder Student muss sich in Japan krankenversichern, egal wie lange er in Japan studiert. Mit etwa 80 Euro für ein akademisches Jahr ist man aber dabei.
Bus fahren -
  • bedeutet in Japan pünktlich von A nach B zu kommen.
  • bedeutet in Japan sich auch bei Temperaturen jenseits der 37 °C noch auf seine Klimaanlage verlassen zu können. Jeder ICE Bahnreisende wird mir zustimmen dass dies ein gewisses Qualitätsmerkmal ist. :)
  • bedeutet in Japan auf einer Strecke immer den gleichen Preis zu zahlen, egal wie weit man fährt, ob man Student, Arbeiter oder Rentner ist.
  • bedeutet in Japan sich daran zu gewöhnen dass Busse mitunter sehr lange mit einem "out of order" Schriftzug hinter Straßenecken lauern, um just in time an der Bushalte zu sein.
Mitaka ist eine sehr lebhafte, kleine Stadt und wie es sich für einen Münsteraner gehört habe ich eine gewisse Euphorie verspürt als wir uns Fahrräder gekauft haben. 10.000 Yen und man ist dabei, also kann man sich hier für 100€ eine neue Leeze zulegen. Der Preis ist verhältnismäßig der gleiche wie in Deutschland, wenn man von reinen Materialkosten ausgeht. Zwischen den Zeilen kann man also erkennen dass das Fahrrad nicht sonderlich groß ist und entweder hat sich der lokale Einkäufer vertan oder es gibt scheinbar nur zwei Größen - groß und klein. Als Umrechnung würde ich also folgende Skala anlegen:
  • Das japanische groß wird zu klein
  • Das japanische klein wird zu sehr klein
Was will man machen, so lässt sich immerhin Material sparen und günstig ist es. Ich hab nen Fahrrad. :) Schwarz mit Korb, Klingel, Radio und Boxen im Lenker - bald.

... to be continued ...


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